Bericht über die Sitzung des Ortschaftsrates Aalen-Unterkochen vom 20. Januar 2014

Anwesend Ortsvorsteher Karl Maier und 11 Ortschaftsräte/-innen,
anwesend von der Stadtverwaltung: Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher, die persönliche Referentin des Oberbürgermeisters Saskia Möding und Bezirksamtsleiter Hubert Mahringer.

Beginn: 17.30 Uhr, Ende 19.20 Uhr (einschließlich des nicht öffentlichen Teils)

Nahverkehrsplan für den Ostalbkreis

Der Ostalbkreis hat als Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr für sein Gebiet zur Sicherung und Verbesserung des ÖPNV einen Nahverkehrsplan aufzustellen. Der Nahverkehrsplan muss mit den Städten und Gemeinden im Gebiet des Aufgabenträgers zustande kommen. Die Stadt Aalen ist aufgefordert, bis Ende März 2014 zu dem Nahverkehrsplan des Ostalbkreises Stellung zu nehmen. Der Nahverkehrsplan des Ostalbkreises als umfangreiches Schriftwerk umfasst 162 Seiten und wurde den Mitgliedern des Ortschaftsrates zur Kenntnis gebracht. Die Entwurfsfassung des Nahverkehrsplans sowie weitere Informationen stehen unter www.ostalbkreis.de zur Verfügung.

Bei all den Planungen muss die Konkurrenzfähigkeit zum motorisierten Individualverkehr auch in Zukunft gewahrt bleiben. Allerdings beabsichtigt der Landkreis, die zusätzlichen Betriebskostenzuschüsse in Höhe von 2,8 Mio. EUR sukzessive zurück zu fahren. Gleichzeitig soll aber der Stadtverkehr in Aalen mit einer vergleichsweise hohen Angebotsdichte durch eine engere Kooperation zwischen Stadt und Regionalverkehr Aufwand und Kosten sparen. Um auch in Zukunft eine Alternative zum Individualverkehr bieten zu können, darf das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr nicht verschlechtert werden, sondern muss weiter ausgebaut werden.

Die Stadt Aalen ist die erste Stadt, bei der eine Bündelung der Linien erfolgen soll. Ziel wurde angegeben 1. August 2016. Die Auswirkungen dieser Bündelung für den ÖPNV in Aalen sind nicht absehbar und lassen auf Grund der im Nahverkehrsplan vorgesehenen Einsparungen sowie Reduzierungen im Stadtverkehr Aalen insgesamt eine Verschlechterung des bisherigen Angebots erwarten, obwohl bereits heute das Stadtgebiet Aalen von der OVA bedient wird.

Für den Stadtbezirk Unterkochen wird eine neue Buslinie anvisiert. Bereits seit 1992 wird die Linienführung in Unterkochen im Wohngebiet südlich der Ebnater Steige diskutiert. Bisher wurde eine Erschließung dieses Wohngebiets durch eine Buslinie auf Grund der schmalen Straßen abgelehnt. In diesem Wohngebiet wohnen sehr viele ältere Menschen, die in der Mobilität eingeschränkt sind. Zudem wird der Bedarf an ÖPNV durch die Höhenlage des Wohngebietes unterstützt. Mehrfach wurde in den Ortschaftsratsitzungen, auch bei der Etatberatung zum Haushalt 2014, erneut der Wunsch einer Buslinie an die Stadtverwaltung heran getragen. Die Ortschaftsverwaltung würde auch bei der Einrichtung eines Bürgerbusses dieses Vorhaben unterstützen. Ziel müsse es sein, in diesem Wohngebiet die ÖPNV-Grundversorgung sicherzustellen. Dies könnte aus Sicht der Stadt Aalen durch eine flexible Bedienungsform von Kleinbussen erfolgen. Dadurch könnten auch die konkrete Nachfrage erprobt und mittelfristig weitere Maßnahmen beraten werden. Ein Konzept für mögliche Haltestellen kann gemeinsam mit der Stadt Aalen erarbeitet werden. Nach dem Entwurf des Nahverkehrsplanes sollen die Siedlungsbereiche mit 200 Einwohnern an das Grundnetz angeschlossen werden. Im Wohngebiet südlich der Ebnater Steige ist dies bis heute nicht der Fall. Dies müsse dringend nachgeholt werden.

In der Aussprache erwähnten die Mitglieder des Ortschaftsrates, dass es für den Nahverkehrsplan Ostalb höchste Zeit gewesen sei, den alten Plan aus dem Jahr 1999 zu überarbeiten. Der neue ÖPNV müsse sinnvoll, bürger- und bedarfsorientiert gegliedert sein.

Im Ostalbkreis gebe es 21 Bahnhöfe, die in die Bustaktung eingebunden sind. Des Weiteren wurden im Ostalbkreis 1.600 Bushaltestellen und 21 Busunternehmen registriert. Für Unterkochen bedeutet die 20-minütige Bustaktung zwischen Aalen und Unterkochen als hervorragend für die Nutzer. Insgesamt forderten aber die Mitglieder des Ortschaftsrates kleinere Busse, dafür bessere Verbindungen, speziell für ältere Bürger. So wurde auch angesprochen, dass etwa ein Einkaufsbus an bestimmten Tagen in Unterkochen verkehrt. Das Vorhaben, ein Bürgerbus für alle, dürfe allerdings nicht nur für Unterkochen ausgerichtet sein, denn auch die anderen Stadtbezirke dürfen und sollen davon profitieren. Alle Redner vertraten den Standpunkt, dieses Thema anzugeben und bedarfsorientiert für die Bevölkerung auszurichten. Für die Stadtverwaltung ist es wichtig, dass vernünftige und machbare Vorschläge unterbreitet werden, die dann auch einer Realisierung zugeführt werden können. In einer der nächsten Sitzungen soll nochmals dieses Thema mit Vertretern des Landkreises im Ortschaftsrat beraten werden.


(Text: Hubert Mahringer)

© Stadt Aalen, 23.01.2014