Bericht über die Sitzung des Ortschaftsrates Aalen-Unterkochen

vom 18. Mai 2015

Anwesend Vorsitzende Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik und 9 Ortschaftsräte/-innen (Normalzahl Vorsitzender und 13 Ortschaftsräte),
anwesend von der Stadtverwaltung: Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher, der Leiter des Stadtmessungsamtes Stefan Overmann, der Leiter des Bau- und Liegenschaftsamtes Berthold Starz, Bezirksamtsleiter Hubert Mahringer.

Beginn: 17.30 Uhr, Ende 20.30 Uhr (einschließlich des nicht öffentlichen Teils)

  • 1. Sportentwicklungsplanung in Aalen

Bürgermeister Fehrenbacher erläuterte den Sportentwicklungsplan für die Stadt Aalen. Der Gemeinderat der Stadt Aalen hat bereits im Jahr 2013 einer externen Vergabe einer kommunalen Sportentwicklungsplanung mit integriertem Sportentwicklungsprogramm an das Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung zugestimmt. Das Institut hat im Rahmen einer Umfrage und Analysephase in Aalener Kindergärten, Schulen, Sportvereinen sowie 4.400 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger befragt und die Antworten entsprechend ausgewertet. Die zentralen Ergebnisse der Bestandsaufnahmen waren

  • eine rückläufige Bevölkerungszahl, aber zugleich ansteigendes Durchschnittsalter der Bevölkerung

  • ein relativ hoher Organisationsgrad in Sportvereinen, jedoch rückläufige Mitgliederzahlen

  • stadtweit quantitativ betrachtet sehr gute Versorgung mit Sportaußenanlagen (Sportplätze, leichtathletische Einrichtungen)

  • stadtweit quantitativ gute, aber nicht ausreichende Versorgungslage mit Turn- und Sporthallen.

Die zentralen Ergebnisse der Bedarfsanalysten waren:

  • Ein hoher Stellenwert der Bewegungsförderung in den Schulen und Kindertageseinrichtungen; hoher schulischer Bedarf für Kooperationen mit Sportvereinen.

  • Größtes Problem der Sportvereine ist die ehrenamtliche Mitarbeit; Sportvereine legen teilweise deutlich andere Schwerpunkte als Bevölkerung, z.B. in der Bedeutung des Ausbaus des Sportangebotes für bestimmte Zielgruppen.

  • Eine veränderte Sportnachfrage ist auch in Aalen erkennbar.

  • Ein Großteil der Sport- und Bewegungsaktivitäten wird außerhalb der Sportvereine ausgeübt, insbesondere im privaten Rahmen.

  • Sportgelegenheiten sind die wichtigsten Sport- und Bewegungsräume für die Bevölkerung

  • Starke Präferenzen der Bevölkerung zur Verbesserung der Situation im vereinsungebundenen Freizeitsport.

Das Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung hat eine externe Einschätzung und Bewertung der Stadtverwaltung gegenüber abgegeben. Danach ist das bisherige Angebot in Aalen sehr gut. Ein Nachholbedarf an offenen Angeboten wird insbesondere bei Sport im Park gesehen.

Zur Organisationsebene wurde geäußert, dass ein Handlungsbedarf in der Außendarstellung des Sports bestehe sowie bei der Kooperation zwischen den Sportvereinen. Ein Sonderprogramm in der Sportförderung sei durchaus begrüßenswert, sollte jedoch für die Kleinst- und Kleinvereine modifiziert werden. Auch ein Überdenken von Tradition ist notwendig, die zum Teil noch auf Eingemeindungsverträgen beruhen. Ein Überdenken der Struktur mit zwei Stadtverbänden werde ebenfalls für dringend notwendig erachtet. Die Ziele für die Sport- und Bewegungsangebote werden wie folgt beschrieben:

  • In den Kindertageseinrichtungen in Aalen soll die frühzeitige und sportartübergreifende Bewegungsförderung ausgebaut werden und zukünftig einen größeren Stellenwert einnehmen.

  • Das Sportangebot für Kinder und Jugendliche in den Schulen soll in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen ausgebaut werden.

  • Kindern und Jugendlichen in Aalen sollen neben den bestehenden Vereinsangeboten niederschwellige, interkulturelle und sportartübergreifende Sport- und Bewegungsformen geboten werden.

  • Die Sportangebote für Erwachsene, aber speziell auch Angebote für Ältere, sollen bedarfs- und zielgruppenspezifisch in Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen ausgebaut werden.

 

Die Ziele der Organisationsebene:

  • Die Informationen über das bestehende Sport- und Bewegungsangebot sollen verbessert werden.

  • Die Aalener Sportvereine sollen ihre Strukturen an die veränderten gesellschaftlichen Herausforderungen anpassen.

  • Die Sportvereine sollen auch neuere Formen der Mitarbeit anbieten.

  • Die Stadt Aalen soll das ehrenamtliche Engagement stärker fördern und wertschätzen.

  • Die Zusammenarbeit und die Vernetzung zwischen den für Sport und Bewegung in Aalen relevanten Gruppen und Institutionen sollen ausgebaut und verstetigt werden.

  • Die Sportförderrichtlinien der Stadt Aalen sollen überarbeitet und an die Empfehlungen zur Sportentwicklung angepasst werden.

Ziele bei den Sport- und Bewegungsräumen:

  • In Aalen soll die Versorgung mit „Sportwegen" (Lauf-, Rad-, Inlinerwegen etc.) durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden.

  • In jedem Stadtteil Aalens soll ein multifunktionales, offen zugängliches Freizeitspielfeld für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen zur Verfügung stehen.

  • Die Schulhöfe in Aalen sollen bewegungsfreundlich gestaltet und auch außerhalb der Unterrichtszeiten zugänglich und nutzbar bleiben.

  • Ausgesuchte Grünflächen und öffentliche Räume sollen stärker vernetzt und für Sport und Bewegung erschlossen werden.

  • Der Bestand an allwettertauglichen Sportplätzen für den Schul- und Vereinssport soll ausgebaut werden.

  • Es sollen verstärkt Sportzentren entwickelt werden, die von mehreren Sportvereinen gemeinsam genutzt werden.

  • Die bestehenden Hallenkapazitäten sollen moderat erweitert, qualitativ aufgewertet und noch besser ausgelastet werden.

  • Es soll ein Bäderkonzept entwickelt werden.

  • Die Anzahl der Tennisfreianlagen soll sukzessive verringert und dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

In der Aussprache begrüßten die Ortschaftsräte das Vorgehen. Es wurde zur Kenntnis genommen, dass verschiedene Maßnahmen erst in den Haushaltsjahren 2016 und ff. angegangen werden. Eine Aufgabe, die sich der Ortschaftsrat und die Verwaltung verstärkt annehmen werden.

Der Ortschaftsrat Unterkochen forderte, in die Planung mit aufzunehmen, eine Inlinerbahn anzulegen und ein Kleinspielfeld zu schaffen.

 

  • 2. Benutzungsordnung für die Turn, Sport- und Festhallen der Stadt Aalen

Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher erläuterte, dass für sämtliche Hallen im gesamten Stadtgebiet eine einheitliche Benutzungsordnung erstellt wurde. Sie habe ihre Gültigkeit ab dem 1. September 2015 und soll stets bei der Hallenbelegung berücksichtigt werden. Bei Privatnutzern wird bei der Überlassung der Halle die Benutzungsordnung als Vertragsbestandteil für die Hallenvermietung übergeben.

Der Ortschaftsrat stimmte der neuen Benutzungsordnung, die in einigen Punkten modifiziert wurde, zu. Sie regelt das Verhalten in der Halle bei sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen.

(Text: Hubert Mahringer)

© Stadt Aalen, 21.05.2015