Bildergalerie der ehemaligen Bürgermeister und Ortsvorsteher von Unterkochen

Eine stattliche Besucherzahl traf sich am 6. Juni 2008 zur Enthüllung der Bildergalerie der früheren Bürgermeister und eines Ortsvorstehers von Unterkochen. Ein Stück Heimatgeschichte, so Ortsvorsteher Karl Maier, befindet sich nun offiziell im Unterkochener Rathaus. Die Bilder von 8 Bürgermeistern und einem Ortsvorsteher zieren die Nordwand im Unterkochener Rathaussaal.

(© )
Die Enthüllung der Bildergalerie hat Karl Maier selbst vorgenommen und er gab den interessierten Besuchern einen Einblick in die Amtszeiten der Bürgermeister und seines Vorgängers, Ortsvorsteher Karl Starz. Die Bildergalerie beginnt mit $(text:b:Michael Grupp)$, Bürgermeister von 1896 bis 1900. Er lebte von 1846 bis 1900. In die Amtszeit von Bürgermeister Grupp fiel der Bau der Härtsfeldbahn mit dem Bahnhöfle und dem Bau des Viadukts sowie der Bau des Tunnels der Härtsfeldbahn, heute noch ein Begriff der Erschließung von Kocher und Härtsfeld. Ärmlich war das Leben damals schon, als das Wasser noch vom Dorfbrunnen geholt werden musste. So waren es einige Brunnen, wie der Brunnen bei der Dorfmühle, der Brunnen beim Rathaus, Vorderer Kirchberg, Krone und in der Waldhäuser Straße sowie im Kocherweg. Auf eine lange Amtszeit konnten die Verwandten, die ebenfalls mit anwesend waren, auf die Bürgermeister-Ära von $(text:b:Josef Mayer)$ zurückblicken. Er lebte von 1870 bis 1948 und seine Amtszeit dauerte von 1900 bis 1933. Zu seinen besonderen Eigenschaften gehörten, dass der Bürgermeister täglich ein bis zwei Stunden mit den Handwerksmeistern im Wirtshaus gesessen hatte. Bürgermeister Mayer wird oftmals zitiert, dass er mehrere Worte gleich zweimal erwähnte. So kommt auch sein Name oftmals noch in Erinnerung mit „Mayer-Mayer“. Als Vorsitzender des Siedlungsvereins brachte er sich aktiv in den Bau der Häuser im Siedlungsweg und Otto-Hahn-Straße mit ein. In seine Amtszeit fiel auch der Bau des Wasserleitungsnetzes, die Pumpstation Knöckling und der Bau eines Leichenhauses. Auch ein weißes und ein rotes Schulhaus wurde unter seiner Leitung erstellt. Nach dem legendären Bürgermeister Josef Mayer folgte $(text:b:Anton Stütz)$. Er lebte von 1892 bis 1972. Seine Amtszeit war von 1933 bis 1945. Seine Berufung als Bürgermeister erfolgte durch den Einsatz von übergeordneten Stellen. Im Ort selbst herrschte zu dieser Zeit große Wohnungsnot und bekanntlich auch die Inflation. Mit der Kreisbau zusammen hat er verschiedene Gebäude in der Danziger Straße und Am Viehtrieb erstellt. Zu seinem großen Tätigkeitsgebiet gehörte der Bau der Kanalisation. In seine Amtszeit fiel auch die Eingliederung der früher zur Gemeinde Unterkochen gehörenden heutigen Stadtteile von Aalen, wie Himmlingen und Grauleshof im Jahr 1938. Schon in dieser Zeit habe die Stadt Aalen versucht, die damals noch selbstständige Gemeinde Unterkochen bereits einzugliedern. Nach Anton Stütz folgte Bürgermeister $(text:b:Alfred Großmann)$ von 1945 bis 1946. Er lebte von 1887 bis 1977. In das Amt des Bürgermeisters wurde er eingesetzt. In sein Arbeitsgebiet fiel die Zwangsbewirtschaftung, die Verwaltung und Ausgabe der Lebensmittelkarten und sein besonderes Anliegen war, die zahlreichen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen unterzubringen und Wohnraum zu schaffen. Zu damaliger Zeit gab es noch Wassersperrstunden und auch Stromsperren. Nach Alfred Großmann folgte $(text:b:Richard Frank)$ für die Dauer von 1946 bis 1947. Richard Frank wurde durch Wahl des Gemeinderats als Bürgermeister eingesetzt. Auch Bürgermeister $(text:b:Maximilian Schrezenmaier)$, der von 1918 bis 1993 gelebt hatte, folgte die Ernennung zum Bürgermeister im Jahr 1947. Im Jahr 1948 wurde er auf die Dauer von sechs Jahren gewählt. Im Jahr 1954 wurde er für die Dauer von 12 Jahren gewählt. Maximilian Schrezenmaier, ein exzellenter Verwaltungsmann, tat viel für die Entwicklung im Schulwesen. So war es seine Aufgabe, mit einer Planung den Schulhausneubau in der Friedensschule voran zu treiben. Die Friedensschule war im Jahr 1950 fertig. Im Ort selbst war stets Wohnungsnot und so wurde nach und nach entsprechend Bauland geschaffen, damit Bauinteressierte sich ein Haus bauen konnten. Vor Ort gab es selbst damals noch einen Wohnungskommissar, der dem Bürgermeister unterstellt war. Im Jahr 1951 wurde die Wasserleitung am Kocherursprung gebaut. Weitere Punkte für den Bürgermeister waren nach der Erarbeitung der Bebauungspläne, die Baugebiete Steinschelle und andere kleine Baugebiete voranzubringen. Bereits damals mussten schon zwangsweise eine Baulandumlegung durchgeführt werden, um den Bauwilligen und Bauinteressierten Grundstücke zu verschaffen. So kamen die Baugebiete Langäcker, Heulenberg, Knaupes und Gheuertal voran. Im Jahr 1952 wurde die Firma Lindenfarb angesiedelt. Eine durchgreifende Verbesserung der Ortskanalisation für das gesamte Gemeindegebiet war wichtig und notwendig. Auslöser war damals eine Pharatyphus-Epidemie. Auch dem Sportbereich fühlte sich der Bürgermeister verbunden und forcierte die Planung für den Bau des Häselbachstadions, das mit Jahr 1964 dann fertiggestellt wurde. Die Friedhoferweiterung kam mit hinzu. So wurde der Süd- und Nordhang zum Friedhof hinzu erworben. Mit dem Bau der Kläranlage wurde im Jahr 1961 in seiner Amtszeit begonnen. Nach drei Jahren wurde diese fertiggestellt. Als im Jahr 1956 die Sitzzahl im Gemeinderat von 12 auf 16 erhöht wurde, fanden die turnusmäßigen Sitzungen im Kameradschaftshaus der PU statt. Die Gemeinderäte erhielten damals Getränke, Essen und auch Rauchwaren. Ein großes Anliegen des Bürgermeisters war die Schaffung von Wohnraum. Der Erwerb der Anwesen der Familie Gold und des Gärtnereibetriebes Weber schafften die Voraussetzungen für die Baulandentwicklung. $(text:b:Peter Greindl)$, Bürgermeister von 1966 bis 1972, war zunächst beschäftigt mit der Planung des Erweiterungsbaus der Friedensschule, Planung und Bau der Hauptschule Kutschenweg mit der Fertigstellung des kleinen Bildungszentrums. In diese Amtszeit fiel mit hinein das Baugebiet Kutschenweg, Planung der Sporthalle und Planung und Bau der Altenwohnungen sowie der Bau des Bauhofes. Viele erinnern sich noch an die Beseitigung der Bahnübergänge bei den Firmen Lindenfarb und RUD. Im Zuge der Gemeindereform der Siebzigerjahre erfolgten Verhandlungen und Beratungen mit der Stadt Aalen. Die Bürgerschaft habe sich dann für die Eingliederung entschieden. So kam die damals selbstständige Gemeinde Unterkochen zum 01.01.1973 zur Stadt Aalen. Mit der Auflösung der Selbstständigkeit wurde ein ehrenamtlicher Ortsvorsteher bestellt. Der erste ehrenamtliche Ortsvorsteher von Unterkochen war $(text:b:Karl Starz)$. Seine Amtszeit dauerte von 1973 bis 1989. In diese Amtszeit von Karl Starz fiel der Bau und die Fertigstellung der Sporthalle. Es wurden Kinderspielplätze in der Danziger Straße und Kellersteige gebaut. Es erfolgte auch der Neubau des Umkleidegebäudes im Häselbach. Die Barbarakapelle wurde als Aussegnungshalle umgestaltet und der Umbau des Leichenhauses und des Feuerwehrgerätehauses zur Feuerwache waren wichtige Punkte im kommunalen Leben. Die Ortskernsanierung wurde Mitte der Achtzigerjahre begonnen. Der Bau des Ortschaftsgebäudes mit Wohnungen, einer Tiefgarage und Bau einer Fußgängerzone waren wichtige Punkte, den Stadtbezirk Unterkochen weiter voran zu bringen. Bei dieser Feierstunde waren mit anwesend Bürgermeister Fehrenbacher, Altbürgermeister Günther Schenk als Spengelvertreter der Bürgermeister sowie die Enkelin und Verwandte von Altbürgermeister Mayer. In netten Sätzen und Erinnerungen informierte Ortsvorsteher Karl Maier über die Gegebenheiten der Bürgermeister und des Ortsvorstehers von damals. Die Bildergalerie kann auf dem Rathaus in Unterkochen während den Dienststunden eingesehen werden. (Text/Fotos: Hubert Mahringer)
© Stadt Aalen, 09.06.2008