Ausstellung im Rathaus Unterkochen - Ute Sternbacher-Bohe / Fotografien der Wüste

Seit Freitag, 9. Mai 2008, befindet sich im Unterkochener Rathaus eine Ausstellung von Ute Sternbacher-Bohe. Die Künstlerin liebt die Heimat und die Wüsten Nordafrikas.

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Immer wieder zieht es die Keramikkünstlerin aus dem beschaulichen Oberriffingen nach Tunesien, Marokko und Algerien. Dort frönt sie der zweiten Kunstsprache, der Fotografie. Mit sicherem Blick und großem Feingefühl portraitiert sie die von Sand, Gestein, dem Wind, der Hitze und Kälte sowie vom seltenen Regen geprägten und sich dadurch ständig verändernden Naturszenarien. In ihrer archaischen Urtümlichkeit lässt sie Pflanzen, Bäume und die Menschen oftmals eine einsame, vorübergehende, in dieser Wirklichkeit fast fremde, ja störende Erscheinung gelten. An den gebürtigen Unterkochener „Schorsch“ Sternbacher erinnerte in der Vernissage in persönlichen Worten Ortsvorsteher Karl Maier, der seine Freude zum Ausdruck brachte, dass im Unterkochener Rathaus von der renommierten Künstlerin Ute Sternbacher-Bohe eindrucksvolle Bilder im Rahmen der Fotonale zu bewundern seien. Auf die Künstlerin stimmte Frau Gerburg Maria Müller ein. Joachim Wagenblast eröffnete die Ausstellung der Wüstenbilder von Ute Sternbacher-Bohe mit den Worten „Was treibt Menschen in die Wüste?“. Jenen Ort, der geheimhin als heiß, schattenlos, unwirklich, karg und sogar leergefegt gilt. Ute Sternbacher-Bohe ist einer dieser Menschen, die Wüsten lieben, die sich nach ihnen sehnen, wie sie sich nach ihrem heimatlichen Härtsfeld sehnt. Seit 1986, damals bewegte der Aalener Architekt Georg Winter sie und ihren damals noch lebenden Mann, den unvergessenen Schorsch Sternbacher, zur ersten Wüstenreise. Seitdem bricht sie – welch treffender Vergleich – immer wieder ihre Zelte in ihrer Heimat für einige Wochen ab, um sie dann im nördlichen Afrika mit einheimischen Nomaden, den Beduinen oder Tuaregs in der Wüste wieder aufzuschlagen. Eine archaische Einfachheit des Lebens bestimmt den Tagesablauf: erwachen, frühstücken, Zelt abbauen, weiterziehen, betrachten, betrachten, beobachten, rasten und dann wieder Zelt aufbauen. Es fällt dem aufmerksamen Betrachter der Bilder von Ute Sternbacher-Bohe auf, dass in den dargestellten Naturszenarien Pflanzen, Bäume und Menschen oft gar nicht oder nur als einsame, vorübergehende, in dieser Wirklichkeit fremde, ja störende Erscheinungen auftauchen. Die Künstlerin weiß um ihren Stellenwert in diesem großen Naturgeschehen, das sie uns mit ihren Fotografien aus den Wüsten so beeindruckend bewusst darstellt. (Text: Hubert Mahringer / Foto: Peter Kruppa)
© Stadt Aalen, 13.05.2008