Hoher Besuch an der Kocherburgschule Unterkochen:

Kultusminister Andreas Stoch besuchte gemeinsam mit einer Delegation, bestehend aus Staatlichem Schulamt, Schulträger, Regierungspräsidium und Kultusministerium, die Kocherburgschule Unterkochen. Neben den zentralen Themen Gemeinschaftsschule und neue Lernkultur nahm sich der Minister auch Zeit für eine Fragerunde und persönliche Gespräche mit dem Kollegium und Schülern.

„Es ist uns eine große Ehre, unseren obersten Chef hier in Unterkochen willkommen heißen zu dürfen“, begrüßte Rektorin Anita Stark am Montag Kultusminister Andreas Stoch im Musiksaal der Kocherburgschule.

(© Kocherburgschule Unterkochen)

Untermalt wurde die festliche Begrüßung durch die Klasse 5b, die dieses besondere Treffen mit viel Rhythmus und mehreren Chorstücken einleiteten. In einer ersten Fragegrunde äußerte sich Stoch vor allem zu den aktuellen bildungspolitischen Topthemen der Gemeinschaftsschule. „Die Gemeinschaftsschule war der richtige Schritt, denn jedes Kind ist anders und benötigt andere Herausforderungen und individuelle Förderung." Die Kocherburgschule lobte Stoch in diesem Zusammenhang für die jahrelange Vorarbeit im Bereich individualisierter Lernprozesse. Diese Vorarbeit könne man nun zum kommenden Schuljahr nutzen, wenn die Kocherburgschule Gemeinschaftsschule werde.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass es großes Anliegen der Gemeinschaftsschule sei, auch zum vollwertigen Abitur führen zu können. „Im Raum Aalen könnte es mittelfristig eine Gemeinschaftsschule mit angebundener Sekundarstufe II geben", erklärt Stoch die Pläne zum Ermöglichen aller Schulabschlüsse. „Die Kocherburgschule hat durch ihre Kooperation zum Schubartgymnasium und einem Kollegium bestehend aus studierten Lehrerinnen und Lehrern aller Schularten sehr gut Voraussetzungen, allen Leistungsniveaus gerecht zu werden". Auch eine Anpassung der Besoldung an das Niveau zukünftiger Sekundarstufenkollegen soll für bereits eingestellte Lehrkräfte ermöglicht werden. „Wir planen hierzu einen Fortbildungskorridor zur Weiterqualifizierung von Haupt- und Werkrealschullehrkräften, die bereits im Dienst sind", erklärt Stoch das für 2017/2018 geplante Vorgehen.

Sehr interessiert zeigte sich die Delegation bei der Präsentation des Inklusionskonzeptes der angeschlossenen Grundschule und verschiedener schulischer Aktionen, wie den frisch ausgebildeten Medienscouts. Das sind Schüler, die jüngst eine medienpädagogische Fortbildung abgeschlossen haben und nun ihre Klassenkameraden in Fragen bezüglich sozialen Netzwerken und Datenschutz beraten können. „Dies sind aktuelle Themen, die in Zukunft immer wichtiger werden und mit Sicherheit auch in den neuen Bildungsplänen einen zentralen Stellenwert bekommen", ist sich Stoch sicher.

Höhepunkt des Besuchs bildete der Rundgang durch die Klassenzimmer. Fleißig arbeiteten die Schülerinnen und Schüler an individualisiertem Material und erklärten der Delegation wie Individualisierung konkret aussehen kann. Auch hier scheute Andreas Stoch den direkten Kontakt nicht und ging ins Gespräch mit Julie und Selina, Schülerinnen der sechsten Klasse. „Während meiner Schulzeit war das alles noch ganz anders", erinnert sich Stoch zurück und erzählt von Zeiten als Unterricht weitgehend frontal stattfand. Kaum denkbar für Schülerinnen und Schüler der zukünftigen Gemeinschaftsschule: Arbeiten auf dem eigenen Niveau ist hier längst Alltag.

„Wir sind froh, diese Chance heute bekommen zu haben", freut sich Anita Stark zum Abschied. „Man hat ja nicht alle Tage die Gelegenheit, einem Minister seine Fragen zu stellen." Und so durfte auch die SMV noch einige ganz persönliche Fragen stellen – zum Beispiel zur Freizeitgestaltung eines Ministers. „Wenn ich dazu Zeit habe spiele ich am liebsten Basketball", erklärt Stoch lächelnd. „Sport ohne Bälle mochte ich noch nie". Und was wäre der Minister geworden, wenn er nicht in der Politik wäre? „Vielleicht Tretbootverleiher im sonnigen Griechenland".

(Text: Björn Elsner)

(© Bezirksamt Unterkochen)
(© Bezirksamt Unterkochen)
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© Stadt Aalen, 28.04.2015