Jahresauftakt 2015 im Rathaus Unterkochen

Am 3. Februar fand der Jahresauftakt im Rathaussaal Unterkochen statt.

Über das Thema „Schule im Aufbruch" wurden die Besucher umfangreich über das neue Projekt Gemeinschaftsschule informiert. Die Kocherburgschule Unterkochen hat zusammen mit der Hofherrnschule und der Schillerschule vom Kultusministerium in Stuttgart die Genehmigung zur Umgestaltung in eine Gemeinschaftsschule erhalten.

(von links nach rechts: Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik, Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher, Firmenchef Dr. Hansjörg Rieger, Rektorin Anita Stark, Schulamtsdirektor Fritz Hofstätter, Erste Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler)

(© Bezirksamt Unterkochen)

Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik zeigte sich über den großen Besucherandrang erfreut und dankte den anwesenden Gästen für ihr Kommen. Die musikalische Einstimmung erfolgte durch den Chor der Kocherburgschule.

Ortsvorsteherin Matzik ging in ihrer Einführung auf die Kinder, die Gemeinschaftsschule, die Lehrkräfte und auf die Wirtschaft ein. Information bedeutet für sie eine wichtige Grundlage, um sich über dieses Schulsystem zu informieren. Wir alle, so Ortsvorsteherin Matzik, sind vom Wandel im Schulalltag betroffen. Die Kocherburgschule, seit Jahren ein starker Schulverbund in der Stadt Aalen, ist auf dem Weg, die Veränderungen in unserer Gesellschaft aufzunehmen und „zum Wohle des Kindes" umzusetzen.

Für den erkrankten Oberbürgermeister Thilo Rentschler stellt Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher Impulse zur Schulentwicklung in der Gesamtstadt Aalen und besonders im Stadtbezirk Unterkochen vor. Bürgermeister Fehrenbacher erwähnte, dass im Jahr 2008 noch 8.600 Schülerinnen und Schüler die insgesamt 23 Schulen in Aalen besuchten, so sind es heute nur noch 7.100. Dies sei auch Grundlage für die Notwendigkeit eines Schulentwicklungsplanes. Die Stadt habe die Aufgabe, sich der demographischen Entwicklung zu stellen und stets eine Grundlage dafür zu bieten, dass die Kinder in der Schule auf das weitere Leben vorbereitet werden. Zu den Aufgaben der Stadt gehören, die Schulen technisch und leistungsfähig auszustatten. Hier dürfe und werde die Stadt Aalen nicht am Niveau sparen. Die Kocherburgschule wurde in den zurückliegenden Jahren als Modellschule beschrieben. Die Stadt stehe heute auch mit den Nachbargemeinden in Konkurrenz. Deshalb werde die Stadt Aalen in den nächsten vier Jahren 20 Mio. EUR in die Verbesserung der Schule erbringen. Wir brauchen alle Kinder, um die Aufgaben in unserer Gesellschaft in Zukunft zu meistern.

Rektorin Anita Stark stellte das Projekt der Gemeinschaftsschule in Unterkochen vor. In den Vordergrund wurde die Nachhaltigkeit Kompetenz, orientiertes Lernen und das pädagogische Konzept gerückt. Neu tauchten die Begriffe wie „Lernwegeliste, Couching, Lernbegleiter und Klassenrat" auf. So war bislang das Zeugnis das Aushängeschild, werde künftig der Lernentwicklungsbescheid für die Kinder bzw. Jugendlichen zur Vorlage von Bewerbungen beigelegt. Die Gemeinschaftsschule werde als eine verbindliche Schule gesehen und stelle im Gesamten eine gebundene Ganztagesschule dar. Wichtig für die Zukunft ist die Medienerziehung. Das neue Schulprogramm, das bereits praktiziert werde, zeige, dass die Kinder viel zufriedener sind. Zufriedene Kinder begleiten leichter den Lebensweg. „Wer Erfolg hat, macht seinen Weg".

Konrektor Dietmar Opitz präsentierte mit zwei Lehrern in abwechslungsreichen Gesprächen die Neuerungen an der Schule. Im Einzelnen wurde der Stundenplan eines Schülers präsentiert. Neu sind die Unterrichts- bzw. Schulzeiten tagsüber bis 15.00 Uhr.

Dr. Hansjörg Rieger umriss die Anforderungen der Wirtschaft, die an Schulabgängern gestellt werden. So nannte er, dass im christlichen Abendland eine gute Bildung eine wesentliche Grundlage für den Lebensalltag ist. Die Werte aus dem Englischen liberty, egality, tolerance und humanity– Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Toleranz – stellen ein hohes Wertgut dar, das unsere Wirtschaftsleistung und Wirtschaftsstärke in unserem Land prägt. Gleichheit, alle sind vor dem Gesetz gleich. Freiheit, dass jeder seine freie Meinung äußern darf, dass jeder den fairen Lohn erhält. Zu dem Begriff Freiheit gehört auch Verantwortung. Dabei stellte Dr. Rieger in den Vordergrund, was erwartet die Wirtschaft von den künftigen Schulabgängern. Die Schule stelle die Grundlage für das Leben dar. Es müssen Werte vermittelt werden. Als Wertvorstellung erwartet die Wirtschaft von den Schulabgängern Persönlichkeit, sozial fachliche Kompetenz als wichtige Eigenschaften im Berufsleben. In der sozialen Kompetenz werde weltoffene Toleranz erwartet, sich Einbringen in die Netzwerke, ein freundliches Auftreten und Problemstellungen und Probleme miteinander lösen. Erwartet werde von den Schülern, dass schriftlich und mündlich Sätze formuliert und geschrieben werden können. Das duale Ausbildungssystem stelle einen starken Rückraum zur Stärkung der Wirtschaft dar und ist berufsorientiert ausgerichtet. Wichtig für jeden Schulabgänger müsse sein, dass ein Schulabschluss erfolge. Kein Schüler dürfe auf der Strecke bleiben. Für jeden Berufsanfänger, so Dr. Rieger, ist Englisch ein Muss. Die Gemeinschaftsschule müsse auch Grundlage und der Einstieg dafür sein, den Schüler bzw. die Schülerin in eine Berufsausbildung vorzubereiten.

Ortsvorsteherin Matzik dankte den Rednern für den informativen Abend und überreichte für die kalte Jahreszeit selbstgestrickte Socken.

Rundum, so alle Beteiligten, eine informative Veranstaltung über die Entwicklung der Schule.

(Text: Hubert Mahringer)

(© Bezirksamt Unterkochen)
(© Bezirksamt Unterkochen)
(© Bezirksamt Unterkochen)
© Stadt Aalen, 06.02.2015