Jahresauftakt Unterkochen 2017

Der traditionelle Jahresauftakt fand am vergangenen Donnerstag, 19. Januar 2017, im Rathaussaal statt.

Unter dem Themenbereich „Sozialpolitik der Stadt Aalen“ und „Aktueller Entwicklungsstand ambulanter und stationärer Angebote für ältere Menschen im Altkreis Aalen“ referierten Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann und der Regionalleiter der Altenhilfe Ostalb vom Samariterstift Christoph Rohlik.

(© Peter Hageneder)

Der Themenbereich „Soziales Zusammenleben" beschäftigt auch die Kommunalpolitik im Stadtbezirk. Unter dem Begriff „Soziales Zusammenleben in einer Stadt" umriss Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik den Themenbereich „Soziale Verantwortung". Miteinander und füreinander in allen Lebenslagen, so kann die Kernaussage der Sozialpolitik und sozialer Arbeit definiert werden. Sie findet, dass Unterkochen gut aufgestellt ist in seiner Gemeinschaft im Zusammenleben. Die Rahmenbedingungen passen, dies zeige das überaus große Engagement der Kirchen, der Vereine, Organisationen und Rettungsdienste. Die ehrenamtliche Arbeit werde besonders geschätzt mit dem Ziel, einander helfen, eigene Interessen zurück stellen, verantwortungsbewusst handeln. Zu dem guten sozialen Miteinander gehöre auch die Kocherburgschule als Gemeinschaftsschule, eine gute Kindertagesstättenbetreuung der beiden Kirchen und die erfolgreiche heimische Industrie. Handeln im politischen Rahmen bedeutet für die Ortsvorsteherin, Entscheidungen für die Bevölkerung zu treffen. Sie sieht die Verantwortung der Menschen, die in politischen Gremien sich engagieren und handeln, gerade in der heutigen Zeit, als sehr bedeutend an. Mit der Fragestellung „Was brauche ein Mensch und wir Menschen, um überhaupt glücklich zu sein", fand sie die Antwort dahingehend, dass eine gesicherte Lebensgrundlage und die Wertschätzung der Persönlichkeit eines Menschen von hoher Bedeutung sind. Auch auf den Rückblick bezogen, könne festgestellt werden, wie sich der Wandel von Jahrzehnten bis heute entwickelt hat. Man könne daraus lernen und Erkenntnisse ziehen. Auch eine gewisse Unsicherheit liegt in der Fragestellung „Was kommen mag". Die neuen Medien- und sozialen Netzwerke werden von allen genutzt und geschätzt, aber auch gefürchtet. Hier forderte die Ortsvorsteherin auf, dass es jeder in der Hand habe, wie die Bürger in ihrer Stadt, in ihrem Teilort, zusammen leben möchten. Sie deutete auch darauf hin, dass die Entscheidung für die Bevölkerung, wie Kinderbetreuungsangebote, Schulen, Ausbildungsplätze, Studienplätze, Volkshochschule, Musikschule, Seniorenangebote, die Herausforderung Integration von Flüchtlingen, hauptamtliche und ehrenamtliche Arbeit in den Kirchen, Rettungsdiensten, Vereinen und Organisationen und vieles mehr werde in demokratischen Entscheidungen getroffen. wohl wissend, dass demokratische Prozesse auch Schwierigkeiten haben. Dennoch, so die Ortsvorsteherin, sei sie der festen Überzeugung, dass unser demokratisches System noch die besten Chancen biete, um große Ungerechtigkeiten zu verhindern. Verantwortung übernehmen, darin steckt das Wort „Antwort". Sie forderte alle Anwesenden auf, wach sein in der Kommunalpolitik, Teilhabe am öffentlichen Leben und Verantwortung in der kommunalen Politik mit zu übernehmen.

 

Christoph Rohlik, Regionalleiter der Altenhilfe Ostalb, erläuterte in seiner Ausführung über die Realisierung einer Einrichtung in Unterkochen. So soll in der Waldhäuser Straße ein Seniorenzentrum mit voraussichtlich 39 Plätzen erbaut werden. Bauträger wird das Architekturbüro Isin sein, Betreiber die Samariterstiftung. In dem Gebäude selbst könnte eine Begegnungsstätte, eine Arztpraxis und eine Praxis für Physiotherapie integriert werden. Derzeit sind die Planungen im Gange. Voraussichtlicher Start im Sommer 2017. In seinen weiteren Ausführungen erläuterte der Regionalleiter über die Alterspyramide in Deutschland. So steige durch die wesentlich höhere Lebenserwartung der Bevölkerung und gleichzeitig rückläufiger Geburtenrate der Anteil der älteren Menschen gegenüber den jüngeren stetig. Im unmittelbaren Umfeld sind derzeit 681 Plätze vorhanden. Der Ostalbkreis selbst ist in seiner Größe und der überwiegend ländlichen Struktur in Sachen ambulanter und teilstationärer Angebote für Menschen über 65 Jahre bestens aufgestellt, ebenso die Stadt Aalen. Wenn heute ein Pflegeplatz jedoch benötigt werde, kann dieser Wunsch auch bedient werden. Allerdings kommt es auf die Frage an – wo?. Dennoch könne mit Genugtuung festgestellt werden, so Christoph Rohlik, dass ein lang gehegter Wunsch, dass auch im Stadtbezirk Unterkochen ein Altenpflegeheim gebaut werde, in Erfüllung gehe.

 

Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann informierte die anwesenden Besucher über die städtischen und sozialen Aufgaben und die Politikfelder im Allgemeinen. Soziale Arbeit im Stadtgebiet ist breit aufgestellt. Sie gehe von der Betreuung in den Kindergärten und Schulen und über die Jugendarbeit sowie über die Integrationsarbeit. Diese Aufgabe komme auch auf Unterkochen zu, insbesondere, wenn in Unterkochen der Bau der Flüchtlingsunterkunft in der Knöcklingstraße fertig gestellt werde. Mit dem Bau soll nun begonnen werden, Fertigstellung im Jahr 2017.

 

Die Jahresauftaktveranstaltung wurde musikalisch umrahmt von den Musikern Anna-Luisa Kächele und Philipp Moser.

 

Beim anschließenden Erfahrungsaustausch wurden gute Gespräche geführt. Für den kulinarischen Genuss haben auch Schülerinnen und Schüler der Kocherburgschule bei der Zubereitung mitgewirkt.

 

(Text: Hubert Mahringer)

(© Peter Hageneder)
(© Peter Hageneder)
(© Peter Hageneder)
(© Hubert Mahringer)
(von links nach rechts: Architekt Cemal Isin, Regionalleiter der Samariterstiftung Christoph Rohlik, Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann, Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik und die frühere Stadträtin Gisela Aißlinger-Hegele) (© Hubert Mahringer)
© Stadt Aalen, 23.01.2017