Lesung mit Galsan Tschinag in Unterkochen

Am Montag, 15. September um 20 Uhr, ist Galsan Tschinag, deutschsprachiger Autor und Schamane aus der Mongolei zu Gast in Unterkochen.

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Er hat eine außergewöhnliche Biografie: Geboren in den vierziger Jahren als Irgit Achynykbaj-oglu Dsurukuwaa im Hohen Altai in der Westmongolei, ist er Stammesoberhaupt der Tuwa, einer turksprachigen Minorität. Seine erste Lehrerin, eine Schamanin, die Gesänge und Epen seines Volkes sowie die Natur der Bergsteppe prägen ihn. Dank sozialistischer Freundschaft geht er 1962 als Austauschstudent nach Leipzig und studiert Germanistik. Seitdem schreibt er überwiegend in deutscher Sprache. Erwin Strittmatter wird dort zu seinem wichtigsten Förderer. Zurück in der Mongolei lehrt Tschinag an der Universität der Hauptstadt Germanistik, bis er wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ mit einem Berufsverbot belegt wird. 1981 erscheint in Ostberlin sein erstes Buch „Eine tuwinische Geschichte und andere Erzählungen“ Erzählungen, Romane und Lyrikbände folgen und werden in viele Sprachen übersetzt. Vor einigen Wochen ist sein neues Buch „ Die Rückkehr – Roman meines Lebens“ erschienen. 1992 wird Galsan Tschinag mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, um nur einen seiner zahlreichen Literaturpreise zu nennen. 1995 erfüllt sich für Galsan Tschinag ein Traum: Über zweitausend Kilometer führt er die Tuwa-Nomaden, die in den sechziger Jahren zum Teil zwangsumgesiedelt wurden, in ihre angestammte Heimat zurück.
© Stadt Aalen, 09.09.2008