Volkstrauertag in Unterkochen

Zur Gedenkstunde des Volkstrauertages am vergangenen Sonntag trafen sich die Bürgerinnen und Bürger, Musikverein, Liederkranz und die Fahnenabordnungen vor dem Kriegerdenkmal. Nach dem Musikstück des Musikvereins und dem Liedvortrag des Liederkranzes Unterkochen trugen Schüler der Kocherburgschule – Jan Lindel und Thomas Gangl – ein Gedicht „Ich hatte einen Kameraden“ vor.

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Ortsvorsteher Karl Maier erinnerte in seiner Ansprache, dass der Krieg aus dem Leben der Völker verschwinden muss. Volktrauertag setzt sich aus den Worten „Volk, Trauer und Tag“ zusammen. Es bedeutet, dass ein Tag, an dem das Volk für die gefallenen Soldaten beider Weltkriege trauert. Vor dem Kriegerdenkmal und den acht Tafeln mit den 390 Unterkochener Gefallenen im 1. und 2. Weltkrieg erinnerte der Ortsvorsteher, dass dies ein Bestandteil der Heimatgeschichte bleibe. Unterkochen trauert auch um ihre Gefallenen beider Weltkriege. Der Appell galt an die Menschen, es endlich zu lassen, Kriege zu führen, einander zu vernichten und großes Leid in tausende Familien hinein zu tragen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreibt zusammen mit den Jugendbegegnungsstätten in Europa die aktive Beteiligung an der Kriegsgräberpflege. Hier finden Staaten mit ihren Völkern übergreifend Kontakte mit ehemaligen Kriegsgegnern. Der Weg zum Frieden und Völkerverständigung ist mühsam und steinig. Dieser Weg dürfe aber nicht verlassen werden. Allzu oft erinnern uns kriegerische Nachrichten und Bilder über Terroranschläge, die wir stets schon zur Gewohnheit entnehmen. Der Einsatz der internationalen Truppen, auch der deutschen Truppen in Afghanistan, erschüttert uns stets, wenn Meldungen über Verletzte und Tote zu beklagen sind. Es müsse das aktive Verlangen nach Völkerverständigung zum Verzicht auf Bedrohung, Hass, Neid und Terror sein und dürfe nicht nur den heutigen Tag, sondern auch das Denken und Handeln der Machthaber heute und morgen bestimmen. Geschichten, Tatsachen, Erlebtes kann man nicht einfach in die Schublade legen, zumachen oder abschließen. Vieles, was die Toten zu ihren Lebzeiten gedacht, geglaubt, gehofft, gefürchtet, gehasst und geliebt haben, mag uns heute fremd sein. Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden. Unter den Klängen „Ich hatte einen Kameraden“ legten Ortsvorsteher Karl Maier und der Vorsitzende der VdK-Ortsgruppe Unterkochen Bruno Tamm einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. (Text/Fotos: Hubert Mahringer)
© Stadt Aalen, 15.11.2010